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Eine Tinktur herstellen

Tinkturen oder gerne auch Extrakte genannt, kann man relativ einfach auch selber herstellen. Wie das geht und was du alles beachten solltest und wie man eine Tinktur anwendet, findest du in diesem Blogbeitrag.




Was ist eine Tinktur:

Tinktur nennt man einen Pflanzenauszug in mindestens 40%igem Alkohol. Ziel ist es die wertvollen Inhaltsstoffe zu extrahieren und haltbar zu machen.


Wie wird eine Tinktur hergestellt:

Man verwendet bei getrockneten Pflanzen 5 Teile Pflanzen und 1 Teil Alkohol, bei frischen Pflanzen nimmt man ca. 10 Teile Pflanzen auf 1 Teil Alkohol. Ich persönlich arbeite meist so, dass ich die verwendeten, kleingeschnittenen Pflanzen so lange mit Alkohol übergieße, bis sie vollständig bedeckt sind.

Je nach Pflanzenteil verwendet man einen unterschiedlichen Alkoholgehalt um die optimale Wirkung zu erzielen:


Bei Harzen: zwischen 60-80%iger Alkohol

Bei Wurzeln und Rinden: zwischen 50-70%iger Alkohol

Bei getrockneten oder frischen Pflanzen: zwischen 40-60%iger Alkohol

Je nachdem welche Inhaltsstoffe genau ausgezogen werden sollen, variiert die Prozentangabe nochmal leicht aber mit diesen Angaben fährt man ganz gut. Zum Umrechnen kann man ganz einfach Google zu Hilfe nehmen- ich bin auch kein Rechengenie :-)


Die fertig angesetzte Tinktur wird nun ca. 4 Wochen in einem normalen Wohnraum, nicht direkt an der Fensterbank aber auch nicht ganz finster gelagert. Bei frischen Pflanzen nicht verschließen, sondern nur mit einem Tuch abdecken um Schimmelbildung zu vermeiden. Die Tinktur ca. einmal täglich schütteln- Achtung es sollten immer alle Pflanzenteile mit Alkohol bedeckt sein. Nach einem Monat filtert man sie durch einen Kaffeefilter. Bitte das Pflanzenmaterial, speziell wenn frische Pflanzen verwendet wurden, nicht durch das Sieb pressen, der Pflanzensaft würde die Haltbarkeit der Tinktur heruntersetzen.



Die Turboextraktion:

Man kann, wenn es schnell gehen muss, auch eine Tinktur mittels Turboextraktion herstellen. Dazu werden Pflanzenmaterial und Alkohol gemeinsam mit einem leistungsfähigem Stabmixer püriert. Am besten mit einigen kurzen Pürierintervallen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Anschließend 30 Minuten stehen lassen und filtrieren. Ich bevorzuge jedoch die klassische Methode, wenn es wirklich schnell gehen soll, ist die Turboextraktion aber eine gute Möglichkeit.


Verwendung von Tinkturen:

Einnahme Tinktur: Die Einnahme von Tinkturen ist ein wirksames Mittel bei allerlei Beschwerden. Für Kinder unter 8 Monaten für mich noch besser unter 1 Jahr, wird sie jedoch aufgrund des Alkoholgehalts nicht empfohlen. Danach muss jeder und jede für sich selber entscheiden, ob man die alkoholischen Auszüge verwenden möchte. Wobei zu Bedenken ist, dass in einem reifen Apfel oder einer reifen Banane meist mehr Alkohol enthalten ist, als in einer altersgemäßen Dosierung von Tinkturen bei kurzzeitiger Verwendung.


Erwachsene können 3mal täglich je 10-20 Tropfen einnehmen. Am besten kurz im Mund behalten um die Aufnahme der Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut zu fördern.

Kinder können 2mal täglich 1 Tropfen pro Lebensjahr einnehmen.


Tinkturen direkt auf die Haut auftragen:

Speziell Tinkturen aus Pflanzen mit heilenden und pflegenden Wirkstoffen empfiehlt es sich, diese auch direkt auf betroffenen Hautstellen (Pickel, Akne, ec..) zu tupfen. Hier tropft man wenige Tropfen auf ein Wattepad und betupft die betroffene Stelle.

Folgende Pflanzen bieten sich hier gut an: Gänseblümchen, Lavendel, Ringelblume, Spitzwegerich, Ackerstiefmütterchen,...


Tinkturen in Salben und Cremes:

Man kann Tinkturen in Salben und Cremes einarbeiten, um die Wirkung zu verstärken. Hierbei gibt es speziell bei Cremen ein paar Vor- und Nachteile zu beachten:


Vorteil: Alkohol wirkt ab einer Einsatzkonzentration von ca. 15-20% (7-10ml) konservierend auf und kann bei fettiger Haut klärend wirken. Bei Akne kommt uns die Bakterien tötende Wirkung zugute


Nachteil: Alkohol wirkt eher austrocknend auf die Haut, weshalb ich Tinkturen höchstens mit 10% (5g auf 50g Gesamtmenge) verwende.


In Salben verwendet man auch höchstens 10% der Gesamtmenge an Tinktur, also auch hier, höchstens 5g auf 50g Gesamtmenge.


Tinkturen sind vielfältig einsetzbar und deshalb für mich in der Naturapotheke auch essentiell.

Ich freue mich, wenn du nach meiner Anleitung, selber probierst, eine Tinktur herzustellen und mich in den sozialen Medien markierst.





Anmerkung: Aus rechtlichen Gründen, muss ich darauf hinweisen, dass ich weder Medizinerin noch Kosmetikerin bin. Alle von mir auf Wildbluetenzauber getroffenen Aussagen über Wirkungsweisen und Eigenschaften der einzelnen Rohstoffe und Rezepte ergeben sich aus meinen Erkenntnissen und Erfahrungen bei ihrer Verwendung. Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass ich auf Wildbluetenzauber keine Heilversprechen mache. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt und stellen Sie keine Selbstdiagnosen. Weiters weise ich darauf hin, dass es auch bei rein pflanzlichen und hochwertig hergestellten Kosmetikprodukten zu Allergien und/ oder Reaktionen kommen kann. Bitte wenden Sie sich auch hier an Ihren Arzt.

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